Frühromantik bis Romantik

Frühromantik bis Romantik

Die frühromantische Epoche

Im frühen 19. Jahrhundert ließ das Ballett die Klassik hinter sich und sollte nach einem Zwischenstopp in der Frühromantik in die Romantik übergehen. Die Dinge begannen sich in der Welt des Balletts zu verändern. Skandalöse Rocklängen begannen zur Mode zu werden – skandalös bedeutete ‚über dem Knöchel‘. Das war auch die wichtige Zeit, als sich die Art von Schuhen, die die Tänzer trugen, dem Tanzstil anpassten. Bevor diese erstaunliche Evolution stattfand, trugen Ballerinen rosafarbene Tanzschuhe. Doch dann wurden Spitzenschuhe erfunden. Ein Spitzenschuh ist normalerweise mit rosa Seide bedeckt. Das Besondere an diesen Schuhen ist, dass sie am Ende versteift sind, damit die Tänzerinnen direkt auf der Zehenspitze stehen können. Obwohl die Tänzer in diesen speziellen Ballettschuhen wunderschön agieren konnten, waren sie äußerst schädigend für deren Füße. Von Marie Taglioni wurde behauptet, sie habe mit achtzehn Jahren den Spitzentanz gemacht. Das Spitzentanzen, wie wir es heute kennen, wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts wirklich populär, in der romantischen Periode des Balletts.

Die romantische Epoche

Die Romantik brachte den Zuschauern Produktionen, die eleganter und ausgefeilter waren. Dies ist auch die Zeit, als das „Tutu“ aufkam und Frauen in langen, eleganten Röcken gekleidet waren. Solch ein Kostüm wurde ursprünglich als „romantisches Tutu“ bezeichnet, wegen seines glockenförmigen Aussehens. Heute kann es bis zu neunzig Stunden dauern, um ein professionelles Tutu herzustellen. Während der romantischen Ballett-Periode begannen Frauen, in den Hauptrollen zu dominieren, da sie zunehmend in der Lage waren, durch die gesamte Aufführung hindurch auf ihren Zehen zu bleiben. Normalerweise waren Frauenrollen die der stereotypischen, romantischen Heldin. Diese Frauenfiguren würden wie eine Fee über die Bühne gleiten. Sie waren makellos und der Inbegriff der Tugend. Ihre Güte würde stets dazu beitragen, das Böse zu besiegen.

Der Zwist der Ballerinen

In den 1840er Jahren waren Frauen die großen Stars des Balletts. Die großen romantischen Ballerinen wurden in ganz Europa verehrt. Marie Taglioni (1804 bis 1884) tanzte in Paris, St. Petersburg, London und Italien. Fanny Elssler (1810 bis 1884) tourte sogar durch Nordamerika. Die Rivalität zwischen Elssler und Taglioni und deren jeweiligen Fans war intensiv, obwohl beide Solistinnen sehr unterschiedliche Stile hatten. Elssler war feurig, exotisch und feminin, während Taglioni es verstand, überirdische, spirituelle Charaktere zu erschaffen. Eine Ballettkritikerin beschrieb Taglioni abfällig als eine christliche Tänzerin, was impliziert, dass sie ziemlich frigide sei, während er behauptete, dass Elssler eine heidnische Tänzerin sei – also eher mit weiblichen Reizen ausgestattet. Einer der berühmtesten Tänze Elsslers war der Cachucha. Basierend auf dem spanischen Tanz, war Elsslers sinnlicher und aufreizender Cachucha 1836 die Sensation des Balletts Le Diable Boiteux. Er wurde zu ihrem Markenzeichen.

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